Tiergestützte Persönlichkeits- und Führungskräfteseminare
Viele Studien haben bereits bewiesen, dass Tiere eine positive, fördernde und sogar heilsame Wirkung auf den Menschen mit Störungen und Beeinträchtigungen haben. Beobachtungen und Erkenntnisse aus dem Tierreich lassen sich jedoch ebenfalls gut in Persönlichkeits- und Führungsseminare einbauen und auf das menschliche Leben übertragen.
Als Co-Trainer für diese Seminarangebote eignen sich insbesondere Herden- und Rudeltiere. Heutzutage werden Pferde, Lamas, Esel, Hunde, Wölfe, Wale und Greifvögel als Coach in Seminaren eingesetzt, um das Verhalten und die Persönlichkeit von Menschen zu schulen.
Was diese Tiere als Coach auszeichnet, ist ihr unverfälschtes Feedback dem Menschen gegenüber. Gerade die natürliche Führungskompetenz beim Menschen ist eine seltene, jedoch wichtige und kostbare Qualifikation.
Der Hauptvorteil liegt in der Nachhaltigkeit der tiergestützten Seminare. Die Regelmäßigkeit der Begegnung mit Natur und Tieren sowie ihre ausgiebige Beobachtung sensibilisiert unsere Sinnesreize, ermöglicht eine Einschätzung des Wahrgenommenen und eine mögliche Veränderung des eigenen Verhaltens gegenüber dem Tier und auch dem Menschen. Diese neuen, ungewöhnlichen Erfahrungen durchbrechen gewohnte Muster. Teilnehmer dieser Seminare lernen zielorientiert, konzentriert und intensiv. Zudem werden sie gefordert und inspiriert. Die dadurch erzielten Lernerfolge stellen sich direkt und wirkungsvoll ein. Tiere können beim Menschen zudem in Schichten vordringen, die Trainer nur schwer erreichen können.
Forscher haben festgestellt, dass ein Grund dafür darin liegt, dass bei den Teilnehmern, die mit Tieren direkt in Berührung kommen, die körpereigenen Botenstoffe Dopamin und Oxytozin ausgeschüttet werden. Diese haben nicht nur eine euphorisierende Wirkung, sondern spielen auch beim Aufbau des Vertrauens eine wichtige Rolle. Das sorgt auch dafür, dass die Trainer in diesem Zustand einfacher an die Seminarteilnehmer herankommen und ihnen so das Wissen besser vermitteln können.
Ebenfalls haben Forscher herausgefunden, dass Emotionen wie Neugier, Freude, Aufregung oder Stolz im Umgang mit Tieren geweckt werden, die ein Lernen intensiver und nachhaltiger machen. Emotionen beeinflussen die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen im menschlichen Gehirn. Die Wahrnehmungseindrücke werden simultan im Gehirn abgelegt, was dazu führt, dass später ein einziger Reiz ausreicht, um die gesamte Gefühlspalette zu aktivieren. Das innere Bild speichert die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse mit den Tieren über einen langen Zeitraum ab und gibt immer wieder neue Entwicklungsimpulse.
Zudem liegt ein großer Vorteil der tiergestützten Seminare darin, dass sich die ungewöhnlichen Seminarorte positiv und inspirierend auf das Lernklima auswirken. Durch diese Art von Lernerlebnis erfolgen zusätzlich ganz spontane Erfolge, so genannte Aha-Erlebnisse. Im Bildungskontext redet man auch von fruchtbaren Momenten, in denen bei unvermittelt auftretenden, lustbetonten Situationen dem Teilnehmer plötzlich grundlegende Strukturen verständlich werden und in denen er undurchsichtige Zusammenhänge durchschaut.
Ein Tier kann jedoch nur als Katalysator dienen und nicht jahrelang antrainierte Verhaltensweisen des Teilnehmers ändern. Persönlichkeitsentwicklung ist Arbeit an sich selbst. Auf den Aha-Erlebnissen lässt sich jedoch aufbauen und so einen Weg finden, an unerwünschten Verhaltensweisen zu arbeiten.